12.01.2021
21.09.2019
Der Opa hat die Oma beim Bäcker vergessen…
Was klingt wie ein schlechter Witz, war das Ereignis, dass die Diagnose Alzheimer in unser Leben brachte. Ich stehe also mit meinen Kindern, damals 3 und 5 mitten im Kindergarten und versuche sie dazu zu bewegen sich endlich anzuziehen. Da klingelt das Handy. Am anderen Ende eine völlig aufgelöste Schwiegermama: „Der Opa ist weg.“ Wer sucht jetzt wen?
Der Schwiegerpapa hatte sie beim Bäcker schnell rausgelassen und wollte im Auto warten. Doch als sie ihren Einkauf beendet hatte, war der Opa nicht mehr da. Sie suchte die umliegenden Straßen ab und als sie weder Opa noch Auto finden konnte, lief sie bei Minustemperaturen zurück in den Nachbarort nach Hause. Weit und breit kein Opa in Sicht. Da wir nicht gleich um die Ecke wohnen und fast eine Stunde gebraucht hätten, um vor Ort zu sein, schalteten wir die Nachbarn ein. Es wurden nun noch ein paar erfolglose Runden im Um-kreis gedreht. In der Zwischenzeit, ca. 2,5 Stunden später, kam der Opa nach Hause. Wo er war? Ja er stand vor dem Bäcker und wusste nicht mehr, was er da sollte. Da ist er halt heimgefahren. Dann war die Oma nicht da und er hat sich schreckliche Sorgen gemacht und fuhr nochmal los, um sie zu suchen…
Diagnose Alzheimer
Die Diagnose war uns dann eigentlich allen klar – außer Opa, denn er ist ja schließlich noch fit. Doch der Arzt bestätigte: Opa hat Alzheimer. In den folgenden Wochen zu sehen, wie sich dieser Mann veränderte, wie schwer es seiner Frau ums Herz wurde und Sorge, Wut und Verzweiflung sie umhertrieben, war und ist jetzt noch furchtbar. Wir stehen da noch ganz am An-fang, aber ist man für das Thema erst einmal sensibilisiert, fällt einem schnell auf, wie häufig in der lokalen Presse und den sozialen Medien ältere, demente Menschen gesucht werden. Erzählt man seine Geschichte, erzählen auch andere von Ihren Erfahrungen.
Und wie geht es jetzt weiter?
Welche Herausforderungen in der Pflege der Älteren liegen, mit oder ohne Alzheimer, für Angehörige, aber auch für all diejenige, die diese Menschen beruflich betreuen, kann man nur erfassen, wenn man selbst die Erfahrung gesammelt hat.
Einen Blog zu schreiben, der diese Menschen zusammenbringen kann, der einen fachlichen Austausch, aber auch die ein oder andere persönliche Hilfestellung ermöglicht, das kann doch nur eine gute Idee sein, oder?
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